Was bedeutet LSPI?

Was bedeutet LSPI?

Unter der Abkürzung LSPI verbirgt sich der Begriff „Low Speed Pre Ignition“. Im Deutschen wird das Phänomen auch als Vorentflammung im Motor beschrieben. LSPI beschreibt ein Verbrennungsproblem in Downsizing-Benzinmotoren mit Direkteinspritzung, bei denen sich Kraftstoff ungewollt vor dem Zündzeitpunkt entflammt. Es entsteht eine Explosion samt Druckwelle im Brennraum, welche der Kolbenbewegung entgegenwirkt. Der Motor kann so in Sekundenbruchteilen irreparabel beschädigt werden.

Die Vorentzündung entsteht nur bei niedrigen Geschwindigkeiten, bzw. Drehzahlen. Der Motor muss zudem unter hoher Last stehen. Das Problem wird also von einer untertourigen Fahrweise begünstigt. Auch das Anfahren am Berg kann zu LSPI führen. Wenn der Motor kalt ist, steigt die Gefahr von LSPI zusätzlich, da die Kraftstofftropfen nur unvollständig verdampfen. Somit ist potentiell mehr Zündstoff für eine große Explosion vorhanden.

Verbrennungsvorgang in einem Motor
Wenn die Zündung zu früh einsetzt, kommt es zu einer Druckwelle

FAQ über LSPI

Welche Motorschäden treten durch LSPI auf?

Die starke Explosion, die durch LSPI hervorgerufen wird, setzt große Kräfte frei. Es ist daher möglich, dass einige Teile des Motors förmlich zerfetzt werden. Es können Ringstege von Kolben gerissen oder gar Kolbenböden geteilt werden. Pleuel verbiegen sich und Lagerschalen werden zerstört. Der Motor ist in manchen Fällen nicht mehr zu retten.

Dieser Supergau muss aber nicht sofort eintreten. Meist macht sich LSPI in Form von kleineren Explosionen bemerkbar, die zu einem Ruckeln im Motor führen. Kleinere Schäden sind zum Beispiel eine kaputte Zylinderkopfdichtung, verschlissene Kolbenringe oder eine defekte Pleuellagerschale.

 

Kolbenschäden am Motor durch LSPI

Problem LSPI: Kolben mit unterschiedlich starken Beschädigungen

 

Welche Motoren sind von LSPI betroffen?

LSPI tritt bei Downsizing-Benzinmotoren mit Direkteinspritzung auf. Die Motoren unterliegen strengen Emissionsvorgaben und sollen trotzdem eine hohe Leistung bringen. Es herrscht hohe Last auf kleinstem Raum. Dadurch kommt es zwangsweise zu unerwünschten konstruktiven Mängeln. Typische Bezeichnungen für diese Motoren lauten TSI, TFSI, EcoBoost oder TCE.

Was sind die Ursachen von LSPI?

  • Durch die Direkteinspritzung hat der Kraftstoff nur kurze Zeit zum Verdampfen und kann in Tropfenform in den Brennraum gelangen. Dadurch erhöht sich das Explosionsrisiko.
  • Die Turbolader erzeugen großen Druck und saugen Öl an. Es bildet sich entzündliche Ölkohle im Ansaug- und Brennraum.
  • Die Downsizing-Motoren erzeugen schnellere und heißere Verbrennvorgänge im Motorraum und schüren so die Glut.
  • Die Motoren benötigen niedrig viskose Öle, die leichter in den Brennraum gelangen und zusammen mit dem Kraftstoff ein hoch explosives Gemisch bilden.

Wie kann man LSPI verhindern?

  • Fahren Sie mit Ihrem Auto möglichst nicht untertourig, besonders nicht im kalten Zustand.
  • Verwenden Sie das passende Öl für Ihr Fahrzeug. Um LSPI zu verhindern wurden extra neue Spezifikationen geschaffen, damit das Motoröl nicht zusätzlich zur Vorentflammung beiträgt.
  • Wechseln Sie das Öl nach Möglichkeit jährlich, auch wenn Sie nur kürzere Strecken fahren.

 

Welches Öl hilft gegen LSPI?

Wir haben eine Liste von ADDINOL Ölen für Sie zusammengestellt, die die Gefahren von LSPI vermindern und für Benzinmotoren mit Direkteinspritzung geeignet sind. Typische Motoröle, die LSPI verhindern sollen, haben die Spezifikationen Dexos 1 Gen2, API SN Plus, API SP oder ILSAC GF-6. Diese Motoröle enthalten andere Reinigungsadditive mit einem geringen Kalziumanteil. Kalzium erhöht die LSPI-Frequenz und die Druckwelle der Sprengung. Schließlich erzeugt Kalzium bei der Verbrennung Asche, welche als Brandbeschleuniger dienen kann.