Schmierfette und Pasten von ADDINOL
ADDINOL führt eine breite Palette leistungsstarker Schmierfette und Pasten im Sortiment, die für den Einsatz bei unterschiedlichen Betriebsbedingungen in automotiven und industriellen Anwendungen geeignet sind. Über das typische Einsatzgebiet der Wälzlager- und Gleitlager-schmierung hinaus, enthält das ADDINOL Sortiment auch Fette zur Schmierung von offenen und geschlossenen Getrieben, Spurkränzen von Schienenfahrzeugen, Drahtseilen und elastomeren Dichtungsmaterialien.
Ihre Vorteile auf einen Blick:
- Zuverlässiger Verschleiß- und Korrosionsschutz von Maschinenelementen auch unter anspruchsvollen Betriebsbedingungen wie z.B. bei extremen Betriebstemperaturen, Stoßbelastungen, Vibrationen, hoher Feuchtigkeit und staubbelasteten Umgebungen
- Hohe Wirtschaftlichkeit durch optimierte Energieeffizienz und Alterungsstabilität
- Gleichbleibend hohe Produktqualität auf Basis ausgewählter Grundkomponenten und leistungsstarker Zusatzstoffe in Verbindung mit einer anspruchsvollen, hausinternen Qualitätsprüfung während des Herstellungsprozesses
- Fachkundige und individuelle Beratung durch unsere Anwendungstechnik
Wissenswertes über Schmierfette
Zusammensetzung von Schmierfett
Schmierfette sind halbflüssige bis feste Schmierstoffe, die durch das Einbringen eines geeigneten Verdickungsmittels in ein flüssiges Grundöl hergestellt werden. Bestimmte Eigenschaften eines Schmierfettes können zudem durch den Zusatz von Additiven und Festschmierstoffen gezielt verbessert werden. Im Vergleich zu Schmierölen sind Schmierfette bezüglich ihres grundsätzlichen Aufbaues komplexere Schmierstoffe. Die Leistungsparameter eines Schmierfettes werden durch die Eigenschaften aller enthaltenen Einzelkomponenten wie Grundöl, Verdicker, Additive und Festschmierstoffe beeinflusst. Die Vielzahl an Kombinationsmöglichkeiten von verschiedenen Grundölen in unterschiedlichen Viskositäts-lagen mit verschiedenen Verdickertypen bei gleichzeitig unterschiedlicher Additivierung ermöglicht die Herstellung einer großen Anzahl von unterschiedlichen Schmierfetten.
Der Aufbau von Schmierpasten ist grundsätzlich ähnlich zum Aufbau von Schmierfetten. Im Unterschied zu Schmierfetten enthalten Schmierpasten jedoch immer einen hohen Anteil an Festschmierstoffen. Obwohl viele Schmierpasten Verdickerkomponenten enthalten, die auch in Schmierfetten Verwendung finden, kann unter Einsatz bestimmter Festschmierstofftypen auf den Einsatz eines Verdickungsmittels bei der Herstellung einer Paste verzichtet werden. Die Konsistenz solcher verdickerfreien Schmierpasten wird dann ausschließlich über die enthaltene Festschmierstoffmenge realisiert.
Als Hauptbestandteil eines Schmierfettes kann das enthaltene Grundöl aufgefasst werden, dessen Anteil im finalen Endprodukt typischerweise im Bereich zwischen 70% und 95% liegt.
Abhängig vom gewählten Verdickertyp und von der gewünschten Konsistenz des Fettes (die ihrerseits letztlich über NLGI-Klassen charakterisiert wird), enthalten Schmierfette einen Anteil an Verdickungsmittel in der Größenordnung zwischen 3% und 30%. Der Anteil zugesetzter Additive kann bis zu 10% betragen. Sollte ein Schmierfett Festschmierstoffe enthalten, dann beträgt deren Anteil maximal etwa 10%.
Konsistente Schmierstoffe mit Festschmierstoffanteilen größer 40% werden als Pasten klassifiziert. Für fettähnliche Spezialprodukte mit einem Festschmierstoffgehalt zwischen 10% und 40% ist die Bezeichnung Fettpaste gebräuchlich.
Grundbestandteile von Schmierfett
Grundöle für Schmierfett
Das Grundöl als Hauptbestandteil eines Schmierfettes hat wesentlichen Einfluss auf dessen Schmier- und Gebrauchseigenschaften. Die thermische und oxidative Beständigkeit des Grundöles beeinflusst den nutzbaren Temperatureinsatzbereich und die Alterungsstabilität des Fettes. Schmierfette für Tieftemperaturanwendungen enthalten beispielsweise ausgesuchte Grundöle mit besonders niedrigem Pourpoint. Die Viskosität und das Viskositäts-Temperatur-Verhalten des Grundöles sind wichtige Einflussfaktoren für die Ausbildung tragfähiger Schmierfilme und das Drehmomentverhalten des Fettes unter den jeweiligen Einsatzbedingungen. Darüber hinaus ist auch die Verträglichkeit mit elastomeren Dichtungsmaterialien vom gewählten Grundöl abhängig.
Folgende Grundöltypen können in Schmierfetten Verwendung finden:
- Mineralöle (naphthenische Öle, paraffinische Öle, aromatische Öle, Weißöle)
- Synthetische Öle (Polyalphaolefin, Ester, Polyalkylenglykol, Polyisobutylen, Silikonöl, Perfluorpolyether) für besseren Schutz und einen weiteren Temperatureinsatzbereich
- Pflanzenöle (Rapsöl, Rüböl) für umweltverträgliche Einsatzzwecke
Auch Grundölmischungen von Mineralölen mit synthetischen Ölen können zur Fettherstellung genutzt werden, woraus letztendlich teilsynthetische Produkte entstehen.
Verdickungsmittel
Das verwendete Verdickungsmittel beeinflusst die Textur eines Fettes, seine mechanische Stabilität, seine Beständigkeit gegenüber Medien (z.B. Wasser, Lösungsmittel) und nicht zuletzt auch seinen Temperatureinsatzbereich. Die am häufigsten verwendeten Verdickungsmittel lassen sich als Seifen klassifizieren. Seifen sind Metallsalze von Fettsäuren (aliphatische Monocarbonsäuren) die in einer chemischen Reaktion dieser Fettsäuren mit einem Metallhydroxid gebildet werden. Zur Schmierfettherstellung werden hauptsächlich die Hydroxide der Metalle Natrium, Lithium, Kalzium, Barium und Aluminium genutzt. Man unterscheidet zudem Einfachseifen, Mischseifen und Komplexseifen. Wird eine Fettsäure mit einem einzelnen Metallhydroxid zur Reaktion gebracht erhält man eine Einfachseife. Nutzt man zwei verschiedene Metallhydroxide gleichzeitig, entsteht eine Mischseife (z.B. Lithium-Kalzium Seife). Einfach- und Mischseifen enthalten ausschließlich die erwähnten Fettsäuren. Im Gegensatz dazu wird zur Herstellung von Komplexseifen ein entsprechendes Metallhydroxid mit einer Fettsäure und einer zweiten Säure umgesetzt, die nicht der Gruppe der Fettsäuren zuzuordnen ist. Über die beschriebenen Seifen hinaus lassen sich auch andere organische und anorganische Verbindungen als Verdickungsmittel nutzen.
Folgende Verdicker kommen zum Einsatz:
- Aluminiumseife, Aluminiumkomplexseife
- Bariumseife, Bariumkomplexseife
- Calciumseife, Calciumkomplexseife
- Lithiumseife, Lithiumkomplexseife
- Natriumseife, Natriumkomplexseife
- organische Nichtseifen-Verdicker wie Polyharnstoff und Polytetrafluorethylen (PTFE)
- anorganischen Nichtseifen-Verdicker wie Bentonit, Silikagel und Kieselgel
Dünnes Schmierfett der NLGI-Klasse 00 (links) neben festem Schmierfett der NLGI-Klasse 2 (rechts)