Mehrbereichsöl für Automotive

Was ist Mehrbereichsöl?

Mehrbereichsöle sind Motorenöle, welche in einem breiten Temperaturspektrum angewendet werden können. Die Öle sind bei Kälte fließfähig und können den Motor zuverlässig schmieren. Bei Wärme wird das Öl nicht zu dünnflüssig und bleibt wiederstandfähig gegenüber Belastungen. Dadurch reißt der Schmierfilm selbst bei Spitzentemperaturen im Motor nicht ab.

Bis in die 60er Jahre hinein wurden Pkws noch mit Einbereichsölen betrieben, die entweder für den Sommer oder den Winter geeignet waren. Dadurch waren auch jahreszeitabhängige Ölwechsel vonnöten. Die Mehrbereichsöle können ganzjährig betrieben werden. Zu erkennen sind die Mehrbereichsöle an den typischen SAE-Klassen auf den Etiketten wie 5w30. Die erste Zahl „5w“ steht für die Wintereignung bis zu einer bestimmten Temperatur und die zweite Zahl „30“ für eine spezifische Viskosität bei 100 °C.

 

Darstellung SAE Klassen Motoröl

Überblick über gängige SAE-Klassen nach definierten Kenngrößen

 

Was ist der Unterschied zwischen Einbereichsöl und Mehrbereichsöl?

Wir haben anschließend die wichtigsten Unterschiede von Ein- und Mehrbereichsöl für Sie aufgelistet. Zudem finden Sie in der nachfolgenden Tabelle typische Anwendungsfälle für die beiden Öltypen.

Typ Vorteil Nachteil Anwendung
Einbereichsöl
  • Ölviskosität bleibt lange stabil
  • Langsame Ölalterung
  • Starke Temperaturabhängigkeit der Viskosität
  • Ermöglicht keine gute Schmierung in einem breiten Temperaturspektrum
  • Gute Schmiereigenschaften entweder für Kälte oder für Wärme
  • Bei Kraftfahrzeugen in Gegenden mit ganzjährig gleichbleibenden Temperaturen (z.B. Äquatornähe)
  • Saisonöl für Oldtimer und Rennfahrzeuge
Mehrbereichsöl
  • Geringe Temperaturabhängigkeit der Viskosität
  • Gute Schmierung in einem breiten Temperaturspektrum
  • Geeignet für Kälte und Wärme
  • Schnellere Ölalterung
  • Beschleunigter Verlust der ursprünglichen Viskosität
  • Bei modernen Kraftfahrzeugen in Gebieten mit hohen Temperaturschwankungen

Moderne Mehrbereichsöle verfügen durch Hinzugabe von Additiven über einen breiten Einsatztemperaturbereich, in dem die Viskosität stabil bleibt. Außerdem garantiert eine erhöhte Oxidationsstabilität eine lange Einsatzdauer der Öle. Daher sind Mehrbereichsöle auch für gesteigerte Ölwechselintervalle ausgelegt und können als Longlife Öl bis zu 60.000 Kilometer gefahren werden.

Lassen sich Einbereichsöle und Mehrbereichsöle mischen?

Durch die unterschiedlichen Eigenschaften von Einbereichsöl und Mehrbereichsöl empfehlen wir Ihnen, die Öle nicht zu mischen. Zwar ist die Mischung durchaus möglich, macht aber wenig Sinn, da die Öle ihre Ausgangseigenschaften sowie ihre Viskosität drastisch verändern und dadurch Probleme in der Anwendung auftreten können. Wenn das gemischte Öl nicht mehr wie erwartet schmiert, kann es unter Umständen zu Motorschäden kommen.