Bremsflüssigkeit von ADDINOL

Bremsflüssigkeiten sind dazu da, um die Kraft des betätigten Bremspedals mittels hydraulischen Druckes auf die Radbremse zu übertragen. Damit die Flüssigkeit diesen Zweck erfüllen kann, braucht sie eine bestimmte Konsistenz (Viskosität) und spezielle Eigenschaften. Das wird durch den Einsatz spezieller Rohstoffe gewährleistet. Die Bremsflüssigkeiten von ADDINOL sind vollsynthetische Flüssigkeiten auf Basis von Glykolether. Als Additive werden Korrosionsinhibitoren und Antioxidationszusätze beigemischt. Die Bremsflüssigkeiten eignen sich für hydraulische Brems- und Kupplungssysteme mit Trommel- und/oder Scheibenbremsen.

Unsere Bremsflüssigkeiten von Addinol

ADDINOL Brake Fluid

ADDINOL BRAKE FLUID DOT 4

Spezifikationen / Freigaben:

FMVSS 116 DOT 3, SAE J 1703, SAE J 1704, ISO 4925 Class 4, FMVSS 116 DOT 4

Die Eigenschaften der Addinol  Bremsflüssigkeiten sind:

  • Hohe chemische und thermische Stabilität
  • Ausgezeichneter Korrosionsschutz
  • Hoher Trocken- und Nasssiedepunkt
  • Keine Verdampfungsverluste
  • Gute Verträglichkeit mit Systemmaterialien (Metalle, Gummi, Kunststoffe)
  • Schutz vor Dampfblasenbildung

Spezifikationen von Bremsflüssigkeiten

Bremsflüssigkeiten bestehen hauptsächlich aus Polyglykolverbindungen und Additiven wie Korrosionsschutzmitteln. In seltenen Fällen kommen auch Silikonflüssigkeiten oder Mineralöle bei der Herstellung von Bremsflüssigkeiten zum Einsatz.

Die Bremsflüssigkeiten werden nach dem amerikanischen Departement of Transportation (DOT) klassifiziert. Zur Klassifizierung werden die Minimalanforderungen einer Bremsflüssigkeit an gewisse Parameter bestimmt. Zu den Parametern zählen:

  • die Siedetemperatur in °C (Siedepunkt einer frischen, unbenutzten Bremsflüssigkeit),
  • der Nasssiedepunkt in °C (Siedepunkt der Mischung einer Bremsflüssigkeit mit 3,5% Wasser),
  • die Viskosität bei 100 °C in mm²/s und
  • die Kälteviskosität bei -40 °C in mm²/s.

Als Faustregel gilt: Je höher die DOT-Klasse, desto höher ist die Siedetemperatur und der Nasssiedepunkt der Bremsflüssigkeit. Höhere DOT-Klassen ermöglichen mitunter längere Wechselintervalle.

Parameter DOT 3 DOT 4 DOT 5
Siedetemperatur in °C ≥ 205 ≥ 230 ≥ 260
Nasssiedepunkt in °C ≥ 140 ≥ 155 ≥ 180
Viskosität bei 100 °C in mm²/s ≥ 1,5 ≥ 1,5 ≥ 1,5
Viskosität bei -40 °C in mm²/s ≤ 1500 ≤ 1800 ≤ 900

Der Nasssiedepunkt bestimmt den kritischen Wert der Sättigung einer Bremsflüssigkeit mit Wasser. Wurden 3,5% Wasser ins Bremssystem eingetragen, sinkt der Siedepunkt stark herab. Dampfblasenbildung droht. Ab diesem Wert sollte die Bremsflüssigkeit im Bremssystem erneuert werden.

Freigelegtes Bremssystem eines Autos
Die Bremsscheibe eines PKWs kann ohne Bremsflüssigkeit nicht funktionieren

Einsatzgebiete von Bremsflüssigkeiten

Um die richtige Bremsflüssigkeit auszuwählen, sollten Sie auf die Herstellerangaben Ihres Kraftfahrzeugs achten. Jedoch lassen sich die Einsatzgebiete der Bremsflüssigkeiten schon durch ihre DOT-Klassen grob einordnen. Die DOT 3-Bremsflüssigkeiten kommen bei einigen älteren Fahrzeugmodellen wie Oldtimern zur Anwendung. Hat ihr PKW nur eine Freigabe für DOT 3, dann mischen sie es nicht mit DOT 4-Bremsflüssigkeit, da sonst Kunststoffschläuche und Dichtungen aufquellen können.

DOT 4-Bremsflüssigkeiten sind thermisch stärker belastbar als DOT 3 und meist Standard in aktuellen, europäischen Fahrzeugen. Unter der Bezeichnung „DOT4 Plus“ gibt es zusätzlich Bremsflüssigkeiten mit geringerer Viskosität für Fahrzeuge mit elektronisch geregelten Bremssystemen wie ABS und ESP.

DOT 5-Bremsflüssigkeiten sind vor allem auf dem amerikanischen Markt gebräuchlich. Sie bestehen aus Silikonflüssigkeiten. Sie sind wegen der unterschiedlichen Basiskomponenten nicht kompatibel mit DOT 3- oder DOT 4-Bremsflüssigkeiten.

Die Weiterentwicklung DOT 5.1 besteht wiederum aus einer Glykolbasis. DOT 5.1-Bremsflüssigkeit kann Wasser binden und hat einen höheren Nasssiedepunkt als DOT 3- oder DOT 4-Standards. Damit ist sie prädestiniert für extreme Einsatzbedingungen, wie sie im Rennsport vorkommen.

Motorräder verwenden übrigens dieselben Bremsflüssigkeiten wie PKWs. Es gibt keine speziellen Anforderungen im Bremssystem eines Motorrads, die Sonderanfertigungen rechtfertigen würden. Daher kommt es lediglich auf den Typ des Motorrads und die Herstellerangaben an, ob eine Bremsflüssigkeit mit Spezifikation DOT 3, 4, 5, oder 5.1 eingefüllt werden muss.

Bremssystem Motorrad
Ohne eine funktionale Bremsflüssigkeit sind auch Motorräder nicht verkehrstüchtig

Bremsflüssigkeiten mischen

Generell sind Bremsflüssigkeiten mit anderen Bremsflüssigkeiten gleicher Spezifikation mischbar. DOT 3- und DOT 4-Bremsflüssigkeiten sind problemlos kompatibel und können auch als Gemisch verwendet werden, wenn der Fahrzeughersteller das erlaubt.

DOT 3 und DOT 4 sind nicht mit DOT 5 mischbar, da DOT 3/4 auf Glykolverbindungen besteht und DOT 5 auf Silikon basiert. Es droht Flockenbildung und eine Verstopfung der Bremsschläuche. DOT 5.1 ist auch auf Glykolbasis hergestellt und damit mit DOT 3/4 kombinierbar. Veränderte Siedepunkte des Gemischs sollten natürlich beachtet werden.

Das ADDINOL BRAKE FLUID DOT 4 ist nicht mischbar mit Bremsflüssigkeiten auf Mineralölbasis!

Haben Sie versehentlich zwei Bremsflüssigkeiten vermischt, die nicht kompatibel sind oder keine Herstellerfreigabe haben, führen Sie schnellstmöglich einen Wechsel der Bremsflüssigkeit durch.

Häufige Probleme mit Bremsflüssigkeiten

Bremsflüssigkeit ist hygroskopisch, d.h. sie nimmt Wasser aus der Umgebung auf. Die Bindung des Wassers ist einerseits ein Vorteil, da sich Wasser somit nie in Tropfenform im Bremssystem bilden kann. Das könnte eine schnelle Korrosion hervorrufen. Gleichzeitig würden die Wassertropfen schon bei 100 °C verdampfen und Luftblasen im Bremssystem bilden, was zu einem kompletten Bremsverlust führen kann. Bei Kälte würde das Risiko zunehmen, dass sie Bremsleitung einfriert und ebenfalls ihren Zweck nicht mehr erfüllt.

Jedoch ist es auch ein Nachteil, wenn sich die Bremsflüssigkeit zu stark mit Wasser sättigt. Ist eine Bremsflüssigkeit zu sehr mit Wasser versetzt (über 3,5%), kann der Siedepunkt der Bremsflüssigkeit enorm sinken. Beim Bremsen können hohe Temperaturen entstehen, die wiederum die Flüssigkeit zum Sieden bringen, wenn sie dieser Hitze nicht mehr standhalten kann. Dadurch bilden sich Dampfblasen im Bremssystem. Diese können die Kraftübertragung von Pedal zu Bremsscheibe unterbrechen und zu einem Totalausfall der Bremsanlage führen. Falls Ihr Fahrzeug beim Betätigen des Bremspedals keine Reaktion zeigt, fahren Sie möglichst sofort an den Straßenrand und lassen Sie sich ausrollen. Häufiges und schnelles Nachtreten der Bremse kann die Bremswirkung teilweise wiederherstellen.

Um solche fatalen Probleme bestmöglich auszuschließen, empfiehlt sich eine jährliche Überprüfung der Bremsanlage im Zuge einer Durchsicht. Hierbei wird der Füllstand der Bremsflüssigkeit überprüft, die Flüssigkeit erneuert und auch auf die Unversehrtheit der Bremsleitungen sowie Bremsschläuche geachtet. Sollten die Bremsschläuche undicht sein, kann der Füllstand der Bremsflüssigkeit schnell sinken. Ohne ausreichend Flüssigkeit im Bremssystem kann es nicht mehr funktionieren. Ausgelaufene Bremsflüssigkeit erkennen Sie an grünlich schimmernden Flecken unter dem Kraftfahrzeug. Die Flüssigkeit riecht ähnlich wie Benzin. Sollten Sie das Problem erkennen, lassen Sie Ihr Bremssystem schleunigst in der Werkstatt checken.

Gaspedal, Bremse & Kupplung bei einem Auto
Wenn das Bremspedal (Mitte) keine Kraft mehr überträgt, ist möglicherweise Luft im Bremssystem

Bremsflüssigkeit wechseln

Um zu überprüfen, ob die eingesetzte Bremsflüssigkeit noch den Vorgaben des Herstellers entspricht, sollten Sie Ihr KFZ am besten in eine Werkstatt bringen. Dort kann mittels eines Testgeräts der Siedepunkt der Bremsflüssigkeit ermittelt werden. Ist der Wassereintrag zu hoch und der Siedepunkt damit zu niedrig, wird die Bremsflüssigkeit ausgetauscht. Verbrauchte Bremsflüssigkeit lässt sich im Ausgleichbehälter auch an der Farbe erkennen. Sie ist hellbraun bis braun, wohingegen frische Bremsflüssigkeit klar bis hellgelb ist.

Weiterhin sind bestimmte Wechselintervalle zu beachten, nach denen die Bremsflüssigkeit in jedem Fall gewechselt werden sollte. Diese belaufen sich bei gängigen PKW-Modellen auf durchschnittlich zwei Jahre.

Führen Sie in jedem Fall regelmäßige Kontrollen durch. Ist zu viel Wasser im Bremssystem, droht neben der Dampfbildung auch Korrosion. Dadurch können Bremsleitungen, Bremskolben und Bremszylinder nachhaltig beschädigt werden. Ein Austausch der einzelnen Komponenten kostet viel Geld.

Sie können dem Zustand der Bremsflüssigkeit selbst Zuhause mithilfe von Bremsflüssigkeitstestern testen. Diese bestimmen den Wassergehalt in der Bremsflüssigkeit. Liegt dieser über 3% wird es langsam Zeit für einen Wechsel. Die Werkstatt Ihres Vertrauens kümmert sich um das Problem. Der Wechsel der Bremsflüssigkeit, bzw. das Nachfüllen ist nur für Experten ratsam, da ein Fehler fatale Folgen haben kann. Sinkt der Stand der Bremsflüssigkeit im Bremsflüssigkeitsbehälter unter Minimum reicht ein bloßes Nachfüllen der Flüssigkeit nicht aus. Es könnte eine defekte Bremsleitung vorliegen, die stetig Bremsflüssigkeit verliert und ein andauerndes Risiko darstellt. Lassen Sie bei einem niedrigen Füllstand lieber nach der Ursache suchen, statt das Problem aufzuschieben.

Welche Bremsflüssigkeit eingefüllt werden sollte, steht entweder auf dem Deckel des Ausgleichbehälters oder Sie finden die Angabe im Service-Heft. Wenn Sie selbst die Bremsflüssigkeit wechseln, achten Sie darauf, diese nicht zu verschütten. Bremsflüssigkeit greift Lacke und Kunststoffteile an. Sollte etwas neben den Einfüllstutzen kleckern, spülen Sie es mit viel Wasser ab. Der Hautkontakt ist ebenfalls zu vermeiden. Bremsflüssigkeit reizt Haut und Augen. Tragen Sie beim Umgang mit Bremsflüssigkeit unbedingt Schutzbrille und Schutzhandschuhe. Da Bremsflüssigkeit auch umweltgefährdend ist, müssen Flecken auf dem Boden mit Ölbindemittel aufgesogen und entfernt werden.

Die Kosten für einen Wechsel der Bremsflüssigkeit belaufen sich in der Kfz-Werkstatt je nach Fahrzeugtyp und Aufwand auf 40 bis 100 €. Wenn Sie den Wechsel selbst durchführen, fallen nur die Anschaffungskosten für die neue Bremsflüssigkeit an. Allerdings müssen Sie sich dann auch selbst um die Entsorgung der alten Bremsflüssigkeit kümmern.

Behälter für Bremsflüssigkeit bei einem PKW
Auf den meisten Verschlüssen des Behälters steht, welche Bremsflüssigkeit nachgefüllt werden soll

Bremsflüssigkeit entsorgen

Bremsflüssigkeiten sind toxisch und ätzend. Daher gelten sie als Sondermüll und müssen einem speziellen Entsorgungssystem zugeführt werden. Sie werden im Anschluss aufgearbeitet oder in anderen chemischen Produkten weiterverarbeitet. Alle Bremsflüssigkeiten sind als wassergefährdende Flüssigkeiten klassifiziert. Sie dürfen nicht ins Grundwasser gelangen und nicht einfach in Abflüsse oder Kanäle gekippt werden. Bei Missachtung dieser Regeln können hohe Geldbußen wegen Umweltverschmutzung entstehen. Die Flüssigkeiten unterliegen ebenso nicht dem Altölgesetz. Das bedeutet, dass sie bei der Entsorgung nicht mit Altöl vermengt werden dürfen. Bremsflüssigkeiten müssen in einem separaten Behälter entsorgt werden.

Fangen Sie die Bremsflüssigkeit beim Wechsel in einem bruchsicheren Kunststoffbehälter aus. Der Behälter muss verschließbar und dicht sein. Bringen Sie den Behälter zu einem Fachhändler. Diese sind gesetzlich dazu verpflichtet, die alte Bremsflüssigkeit kostenlos zurückzunehmen. Bei einem Wertstoffhof in der Nähe können Sie die Bremsflüssigkeit ebenfalls abgeben. Dort können je nach Abgabemenge Kosten entstehen. Kleinere Mengen (1L) für den Privatgebrauch werden kostenfrei entgegengenommen.